Musikaktivierung
Schule für Gesundheits- und Krankenpflege Gmunden
Musikaktivierung
Musik bietet ein wunderbares Medium, um zu einer aktiven und sinnvollen Lebensgestaltung beizutragen. Musik ist nicht nur Nahrung für Seele und Gemüt, sondern hält auch Körper und Geist in Schwung und trägt dadurch zur allgemeinen Fitness und Gesundheit bei.
Der Gehörsinn ist der älteste und am frühesten ausgeprägte Sinn. Wir nehmen Musik in unserem ganzen Leben bewusst oder unbewusst wahr. Ob Mozart, Marschmusik oder Mireille Mathieu, das Medium Musik löst erinnerungsstiftende Reize aus und erschließt einen Zugang zu wichtigen und oftmals entscheidenden Momenten der Biografie. Überwiegend unterliegen die durch Musik ausgelösten Wirkungen nicht dem menschlichen Willen, da sie vom autonomen vegetativen Nervensystem gesteuert werden. Sie zeigen sich einerseits in messbaren Parametern wie Atmung, Blutdruck, Herzfrequenz, Muskelspannung und Hirnpotentiale, andererseits in beobachtbaren nonverbalen Verhaltensreaktionen. Die anxiolytische Wirkung von Musik wird auch in der Medizin eingesetzt (OP).
Die gegenwärtige Generation alter Menschen verfügt über ein wertvolles Liedgut, das sich tief in das Gedächtnis eingeprägt hat. Es ist beeindruckend, dass selbst vollkommen desorientiert erscheinende dementiell Erkrankte beim Singen der von früher her bekannten Liedern emotionale Reaktionen zeigen.
Ich verwende im Unterricht, außer dem Lieder singen, noch die Methoden musizieren mit einfachen Instrumenten (Rasseln, Schellen, Trommeln, ...) und den Sitztanz. Dieses facettenreiche Repertoire bietet mir die Möglichkeit meine Schüler für die Bedeutung der Musik in der Pflege alter Menschen zu sensibilisieren und sie die Reaktionen dieser „live“ im Altersheim, im Sinne von sozialem Lernen, erleben zu lassen.
Hermann Hartl
Akad. Lehrer für Gesundheitsberufe
Kommunikationstrainer